Kleine Nachhilfestunde für Christian Lindner

Auf den Verlust welchen „Wohlstands“ will der amtierende Bundesfinanzminister die deutsche Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vorbereiten? Hat er denn noch gar nicht gemerkt, wieviel Wohl-Stand uns allen bereits seit Jahrzehnten verloren gegangen ist – insbesondere durch die von ihm so vehement vertretene liberal-kapitalistische „Marktwirtschaft“?

Wohlstand bedeutet auch Vielfalt auf allen Ebenen
(Foto: Ellenberg´s Kartoffelvielfalt / Plantura Garden)

Eines stimmt: Unter dem zwanghaften Wirtschaftswachstumsdogma der letzten 70 Jahre ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stetig angewachsen (Statista 2022).

Wie in dem Märchen Des Kaisers neue Kleider ist den Menschen in all dieser Zeit vorgegaukelt worden, dass damit auch ihr „Wohlstand“ gestiegen sei – dabei meinte das nur, dass ihnen immer mehr Geld für immer mehr Konsumgüter aus der Tasche gezogen wurde, während gleichzeitig ein gigantischer Verarmungsprozess seinen Lauf genommen hat.

Denn der vermeintlich gewachsene Wohlstand war nur möglich auf Kosten eines stetig zunehmenden Un-Wohlstands weiter Teile der gesamten Erdbevölkerung und der Natur …

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Kleine Nachhilfestunde für Friedrich Merz

Her mit einem Sondervermögen für eine geschlechtergerecht-nachhaltige gesamtgesellschaftliche Friedens- & Bildungspolitik zur Prävention von Not, Kriegen und Vertreibung!

Foto: Action Press; Ausschnitt abfotographiert aus dem „Stern“ v. 11.03.2022, S. 22/23
Auszug aus der Bildunterschrift dort: [Auf dem Schild dieser mutigen alten russischen Frau
im Sankt Petersburg dieser Tage steht:] „Es gibt auch eine gute Nachricht:
Das Wort ‚Frieden‘ haben sie noch nicht verboten.“

Klischeehafter als der derzeitige Krieg Russlands gegen die Ukraine könnte kein Drehbuch für einen billigen „Böse-(fremde-)Männer-gegen-Frauen-und-Kinder“-Actionfilm aussehen:

Rund 150.000 russische Männer überfallen ihr Nachbarland Ukraine, zerstören gezielt seine Lebensgrundlagen und zwingen damit tagtäglich mehr Menschen in existenzielle Not – und wieder sind es hauptsächlich Frauen (rund 90% der derzeit mehr als 3,7 Mio. ins Ausland Geflüchteten, UNHCR) und Kinder (derzeit rund 1,8 Mio. außer Landes geflüchtet, UNICEF), die zu ihrem Schutz aus der Heimat und gesicherten Lebensverhältnissen fliehen müssen.

Tatsächlich existiert dieses Drehbuch für einen so extrem frauen- und kinderverachtenden Alltag bereits seit vielen Jahrzehnten: Denn weltweit sind laut UN-Datenmaterial Jahr für Jahr rund 2/3 aller flüchtenden Menschen Frauen und Kinder!!

Allerhöchste Zeit also (endlich!!) für eine Feministische Politik, die nicht nur die Außenpolitik umfasst, sondern alle Ressorts – und damit selbstverständlich auch den Verteidigungshaushalt und das frisch aufgelegte deutsche „Sondervermögen Bundeswehr“ in der gigantischen Höhe von 100 Mrd. Euro!

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(Ökologische) Trauer

Die Veränderungen in unserem Lebensumfeld laufen immer schneller ab. Da braucht es mehr denn je bewusste Stopps zum Reflektieren – besonders über die dabei entstehenden Gefühle.

Präsentation via Prezi oder .pdf

So vielfältig und so komplex sind um uns herum die Geschehnisse miteinander verwoben, dass wir auf der rationalen Ebene immer weniger feste Orientierungs- und Haltepunkte finden.

Wer da die dazugehörigen Gefühle (siehe auch der kleine Einblick in das Phänomen der „Ökologischen Trauer“ hier in diesem Beitrag) übergeht oder sie gar bewusst ausklammert, handelt fahrlässig und dumm, nicht nur für sich persönlich. Verdrängte Gefühle entwickeln ein Eigenleben, das durch die Vernunft nicht (mehr) erreichbar ist.

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Bildung der Zukunft heißt: endlich ganzheitlich denken!

Am 15.02.22 war die UNESCO – digital – zu Gast im Auswärtigen Amt, das zusammen mit dem BMBF und dem BMZ den UNESCO-Weltbildungsbericht 2021/22 in Deutschland vorstellte. Sein Titel: „Die Rolle nichtstaatlicher Akteure in der Bildung – Wer hat die Wahl? Wer verliert?“

Foto von Brett Jordan von Pexels

Der offizielle Titel der Präsentation mit seinen beiden Fragen hatte mich neugierig gemacht. Die Bildung der Zukunft wird schließlich schon seit einigen Jahren einvernehmlich mit Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) bezeichnet und als nichtstaatliche freiberufliche zertifizierte Bildungspartnerin für Nachhaltige Entwicklung war ich offensichtlich angesprochen.

Allerdings befinde ich mich in einer prekären Situation. Denn meine Arbeit und die unzähliger Kolleg*innen – zumindest hier in Deutschland – wird zwar mit dem Begriff der „non-formalen, informellen Bildung“ auf staatlicher Seite in ihrer Gewichtigkeit hochgepriesen („60-70% aller menschlichen Lernprozesse im Alltag“, „begleitet einen Menschen ein Leben lang“, „entscheidender Bildungsfaktor“) – aber wertgeschätzt sowie angemessen unterstützt und bezahlt werden die Vermittler*innen dieser Bildung nicht (siehe auch Online-Petition „Endlich Geld für wertvolle Arbeit …!“ – bitte gleich unterschreiben!).

Also war ich gespannt: ► Würden der notwendige Wandel des Bildungssystems, die „anspruchsvolle Transformation“ (Ex-Bundeskanzlerin A. Merkel, 2021) im Bericht reflektiert und anschließend auf dem virtuellen Podium angemessen diskutiert werden? ► Und würden die Statements mit klaren Aufrufen an die staatlichen Stellen verbunden sein, eine dauerhafte auskömmliche Förderung der partnerschaftlichen Kooperationen aller nicht-renditeorientierten Bildungsakteur*innen zu etablieren?

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1 MILLIARDE EURO für die Zukunftsbildung!

Heute ist die Petition gestartet, die die Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Bildungsfachleuten stärken will. Damit soll ein Beitrag geleistet werden zur überfälligen Umgestaltung unseres Bildungssystems.

Quelle: pixabay; Collage: M. Porr

Bitte unterstützen Sie HIER UNSERE PETITION an die Bundesregierung mit Ihrer eigenen Unterschrift und reichen Sie die Info auch an andere weiter!

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Sie wollen mehr wissen? Nachfolgend die Antworten auf die beiden naheliegendsten Fragen:

1. Warum braucht es den „ZUKUNFTSFONDS Außerschulische Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)“ und Ihre Unterstützung für ihn?

Wer es wirklich ernst meint damit, dass die Weltgemeinschaft und mit ihr auch wir hier in Deutschland in den nächsten zehn Jahren gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, um die falschen Weichenstellungen der Vergangenheit zu korrigieren und unsere Lebensbedingungen auf dem Planeten zu erhalten, muss die Arbeit mit den Menschen stärken.

Es gibt ja keinen Schalter in unseren Körpern, der einfach umgelegt werden kann und unsere Verhaltensweisen von einem Tag auf den anderen verändert. Keine Technologie wird uns die gemeinsame tägliche Arbeit an unseren Gewohnheiten und Denkmustern abnehmen. Keine Fee wird uns mit ihrem Zauberstab in eine nachhaltige Welt katapultieren.

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Glückwunsch, MV: „Unsere Zukunft ist jetzt!“

Ihr kennt Mecklenburg-Vorpommern (MV) bisher nur vom Durchfahren auf dem Weg zu Eurem Ostsee-Ausflug? Dann entdeckt hier ein Bundesland, in dem mutig-visionäre Menschen mit viel Wissen, Lust und Kreativität die Herausforderung „Zukunft“ bei ihren Hörnern packen.

Photo by Markus Spiske on Unsplash

„MV2030 mitdenken!“ heißt die Einladung der Landesregierung und ein breites Spektrum engagierter Menschen ist mit zukunftsträchtigen Konzepten und Ideen aus allen Bereichen der Gesellschaft dabei.

Das erste Ergebnis: „Zukunftsbilder und ein Zukunftsprogramm des MV Zukunftsrates für die Jahres 2021-2030“ – ein wichtiger inspirierender Meilenstein auf dem Weg zur „MV Zukunftsstrategie als landeseigener Nachhaltigkeitsstrategie“.

Auch der „Masterplan Bildung für Nachhaltige Entwicklung / BNE“ (Informationen zur BNE für Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen), den wir in der Landesarbeitsgruppe BNE mit rund 40 schulischen und außerschulischen Akteur*innen erarbeitet haben, wird daran mitwirken, dass die ganze Gesellschaft mitgenommen wird bei den anstehenden Veränderungen („Niemanden zurücklassen“).

Aber das Engagement im Land für eine mitweltbewusste und sozial gerechte nachhaltige Zukunft hat noch viel mehr Facetten.

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Transformation/Teil 3: Audio „El Buen Vivir – Von der Magie des Wandels in ein Gutes Leben“

… nicht nur als Inspiration für kommende Wahlen …

Image by Gerd Altmann from Pixabay; Collage: M. Porr

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9 Monate intensive Arbeit an Inhalt und Form liegen hinter uns, dazu zahllose Kämpfe mit der Technik – jetzt ist alles fertig (HINTERGRUND und TRAILER):

Seine 4 Kapitel sind auch einzeln hörbar:

  1. Intro | Vorstellung der Gesprächspartnerinnen | Thematischer Schwerpunkt: Das Buen Vivir (16:40 Min. )
  2. Thematischer Schwerpunkt: Kapitalismus (18:47 Min.)
  3. Thematischer Schwerpunkt: Gemeinschaft (9:24 Min.)
  4. Magie des Wandels | Outro | „Vienen otros tiempos“ (16:17 Min.)

Viel Vergnügen beim Hören!

Und übrigens: Dieser Beitrag macht meine kleine Trilogie zu Transformation komplett, siehe auch Transformation – Teil 1 | Transformation – Teil 2.

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BNE2030: Resonanz – wieviel Welt erreichst du?

Die Welt feiert seit gestern in Berlin den Auftakt des Programms „Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2030“, das – ebenso wie sein Bezugstext, die „UN-Agenda 2030“ – explizit mit dem Versprechen „leave no one behind“ verbunden ist: Niemand soll zurückgelassen werden. Aber wird das auch gelingen, wo die pandemiebedingte Entschleunigung gerade ihrem Ende zugeht?

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Wenn ich früher nach mehrmonatigen Aufenthalten in meiner zweiten Heimat Kuba wieder in das Leben in der deutschen Hauptstadt hineinspringen wollte, fühlte sich das für mich immer an, als müsste ich dafür erst mal einen gewaltigen Anlauf nehmen:

Das Leben in Berlin schien – einem Hochgeschwindigkeitszug gleich – ein Lebens- und Arbeitstempo von mir zu verlangen, das mir während seines Dahinrasens oft den Atem nahm.

Lange habe ich gedacht, dass das mein subjektives Empfinden, ja sogar ein persönliches Manko wäre. Und nur gelegentlich traf ich Menschen, die dieses Empfinden aus eigener Erfahrung nachvollziehen konnten.

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Unterwegs ins gute Leben

Wenn wir uns gegenseitig stützen, wachsen wir über uns hinaus – diese elementare gesellschaftliche Erfahrung lehren uns immer wieder Krisensituationen. Aber geht das nicht auch freiwillig?

Quelle: Website Ajuntament de Valls

Gegenseitiges Stützen ist die Grundlage jedes erfolgreichen Gemeinschaftswerks. Doch dieses Stützen muss ausgewogen verteilt sein. Wenn es nämlich nicht nur in schlechten, sondern auch in guten Zeiten konstant auf immer denselben Menschen lastet, dann – das kennen wir aus der Medizin und dem Maschinen- und Gebäudebau – kommt es irgendwann zu Ermüdungserscheinungen und zum „Ermüdungsbruch“.

Rund um den heutigen Internationalen Tag der Frauen und ihrer (Menschen-)Rechte ploppen wieder von allen Seiten Zahlen auf, die wahre Bände von einer konstant ungleichmäßig verteilten Last sprechen. Es ist dabei Konsens, dass die an den Zahlen sichtbar werdende Schieflage zwischen den beiden Bevölkerungshälften unerträgliche Ungerechtigkeiten widerspiegelt. Jedoch sei es – so wird uns immer wieder weisgemacht – nur in kleinen Schritten möglich, diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen (Anmerkung: Im aktuellen „Reform“-Tempo würde das noch ca. 217 weitere Jahre dauern!).

Warum gibt es keine energischen kollektiv-solidarischen Anstrengungen auch von Seiten der männlichen Bevölkerungshälfte, ihre angeblich „bessere Hälfte“ aus dieser Situation zu befreien? Ist das wirklich nur Bequemlichkeit?

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