Wir befinden uns mitten in tiefgreifenden Veränderungsprozessen. Damit haben wir jetzt die besten Chancen, eine uralte Ungerechtigkeit in eine starke neue Vision für die Zukunft zu verwandeln.
Auf dem Weg in eine zukunftsfähige Gesellschaft fordern die UN-Nachhaltigkeitsziele und das Bildungsprogramm BNE 2030 von uns nachdrücklich „Transformatives Handeln“, also so zu leben, zu lernen und zu lehren, dass wir Veränderungen in Richtung eines nachhaltig guten Lebens für alle bewirken.
Dieses Handeln braucht es auch dringend an vielen Stellen – und gleich als erstes bei der grundlegendsten Ungerechtigkeit, die uns Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen in der Entwicklung behindert: bei der hartnäckigen Schieflage zwischen den Lebenssituationen der weiblichen und der männlichen Bevölkerungshälfte.
Die Videoclips rund um die weltweit vorkommende Power-Pflanze Amaranth, die zur Bekämpfung des Hungers auf der Erde empfohlen ist, sind ein digitaler Beitrag zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2030 (BNE 2030).
(Vorab-Veröffentlichung der Videos mit freundlicher Genehmigung von UBZ-digital/Grün Berlin)
„Wollt Ihr herausfinden, warum der Amaranth eine echte Zauberpflanze mit Riiiesenkräften ist? – Wie die Amaranth-Zauberkraft in unseren Körper gelangt und uns stark und schlau und fröhlich machen kann? – Und warum eine gesunde Ernährung nicht nur uns Menschen gut tut, sondern der ganzen Erde?“
Diese Fragen, aber auch zwei einfache Rezeptanleitungen werden kindgerecht in den kleinen Videoclips besprochen, die Kindern und Pädagog*innen Informationen, Inspirationen und buchstäblich Kraft geben sollen – und das nicht nur für das zweite Jahr, in dem pandemiebedingt viel eigenständig zu Hause gearbeitet werden muss:
Weitere interessante kleine Filmclips aus der Umweltbildung und anderen BNE-Bereichen können unter dem Dach des Umweltbildungszentrums (UBZ) Kienbergpark (Grün Berlin GmbH) auf der Seite UBZ-digital angesehen werden.
Jetzt ist es auch „amtlich“: Für die Arbeit rund um die vielen Nachhaltigkeitsaspekte am Beispiel von El Pan Alegre / Das Fröhliche Brot bin ich mit dem NUN-Zertifikat als Bildungspartnerin für Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden.
Dieses Siegel für hochwertige Bildungsarbeit zu Zukunftsthemen wird von den Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt an außerschulische Akteur*innen vergeben, die
die Nachhaltigkeitsthematik fachlich versiert vermitteln
aus einer großen Methodenvielfalt zielgruppenspezifische Angebote schneidern
Spielräume eröffnen, die eigenen Kompetenzen zu entdecken und auszubauen.
„Resilient“ und „zukunftsfähig“ sollen wir Erdenbürger*innen sein bzw. werden, damit wir – idealerweise – alle kommenden Krisen meistern können. Eine alte und neue Kraftquelle aus der Natur kann uns dabei unterstützen.
Die aktualisierte Präsentation mit einem Einblick in die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten dieser außergewöhnlichen Pflanze ist jetzt auch HIER auf Deutsch zu sehen (für mehr Informationen s. auch: En Buenas Manos e. V.).
Was auf den ersten Blick wie ein neuer Virusname aussieht, hat ungebrochen das Potenzial, die Welt zu verändern: Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). 2020 ist das UN-Folgeprogramm „ESD for 2030“ gestartet.
Anfang Juni hätte – ohne COVID19-Pandemie – die UNESCO-BNE-Weltkonferenz zum Auftakt des neuen Programms „ESD for 2030“* stattgefunden, im Verbund mit einer Vielzahl weiterer Veranstaltungen, die Akteur*innen vernetzt, konkrete Themenschwerpunkte erarbeitet, Herausforderungen beleuchtet und – ewiges Stiefkind in Politik und Verwaltung – die längst überfälligen strukturellen Veränderungsprozesse eingefordert hätten.
Dass die Konferenz auf den 17.-19. Mai 2021 verschoben wurde, bedeutet aber nicht, dass auch die Inhalte verschoben werden müssen. Im Gegenteil! Was bietet der derzeit weltweit herrschende Ausnahmezustand doch für eine außergewöhnliche Chance, auch hier festgefahrene destruktive Abläufe, Verhaltens- und Denkmuster zügig zu verlassen und auf kurzem Weg hehre Ziele in praktisch gelebten und finanziell stimulierten Alltag zu verwandeln.
Sie sind Punkte, an denen es um Lebensmittel geht, und Orte, an denen das Leben im Mittelpunkt steht – und nun sind sie auch fester Bestandteil der neuen Berliner Ernährungsstrategie: die LebensMittelPunkte (LMP).
Quelle: Berlin 21 (Wiebke Koch Graphic Recording)
Dabei muss die dringend anstehende Ernährungswende beileibe nicht „von oben herab“ verordnet werden, denn sie findet schon seit vielen Jahren statt – ein wundervolles Beispiel für demokratische „Bottom-up“-Prozesse (s. auch der Artikel „Vom Reden zum Machen“).
Quelle: Berlin 21 (Visual Facilitation: Wiebke Koch)
Bundesweit erstmalig ist im vergangenen Februar in Berlin ein Bericht zur Umweltgerechtigkeit in einem Metropolenraum erschienen, der sozialraum-, also „kiez“bezogen verschiedene Aspekte von Umweltbelastungen aufzeigt.
Es stimmt ja: Das sogenannte „Gendern“ der Sprache alleine rettet die Erde nicht, jedenfalls nicht so schnell, wie es nötig ist. Aber eins ist klar: Ohne das Gendern geht es auf keinen Fall.
Zum Hintergrund: Mädchen und Frauen ebenso wie Menschen anderer Geschlechtsidentitäten sollen sich auch heute noch immer mit angesprochen fühlen, wenn das „generische Maskulinum“ verwendet wird, also ein Begriff männlichen Geschlechts (z. B.: „Sie sollten zum Arzt gehen.“). Diese geschlechtsbezogene Verzerrung der Realität (Gender Bias) hat aber dazu geführt, dass insbesondere Mädchen und Frauen in vielen gesellschaftlichen Bereichen nicht wahrgenommen werden.
Bemühungen, für diese nicht mehr zeitgemäße sprachliche Schlamperei Alternativen zu finden und zu etablieren (als Teil des Gender Mainstreaming), werden immer wieder angeprangert, verlacht und/oder verhöhnt.
Muss es aber wirklich Gendern sein? Muss die deutsche Sprache scheinbar komplizierter werden? Aber auch: Wo ist die Unterstützung des „Vereins Deutsche Sprache“ und all der anderen sprachmächtigen Menschen in den öffentlich-rechtlichen Medien bei der Entwicklung alltagstauglicher Formulierungen, wenn die deutsche Sprache mal nicht mit neuen technischen Begriffen aus dem Englischen, sondern mit „Neuzugängen“ aus dem sozialen Bereich der Gesellschaft bereichert werden soll?
Sie denken, Bits und Bytes haben kein Geschlecht? Sie glauben, in den Fächern Mathematik und Informatik spielt es keine Rolle, ob Ihr Schulkind ein Mädchen oder ein Junge ist? Dann werden Sie die folgenden Zeilen mächtig überraschen …
Die Versprechungen sind mannigfaltig: Arbeitserleichterung in Beruf und Haushalt, Beschleunigung von Datenflüssen, Kostenersparnisse in allen Unternehmen und Unternehmensbereichen u.v.m.
Markus Grolik: Hoffnungsschimmer (27.03.2015)
Und weil die technischen Neuerungen so verlockend und die zu erwartenden Profite so gewaltig sind, ist „Die Digitalisierung“ nicht aufzuhalten.
Riesengroß also die Versuchung, auf dem Weg in die „neue“ Zeit trotz des UN-Nachhaltigkeitsziels #5 schnell über ein „altes“ Thema hinwegzuspringen: Die digitale Transformation droht, die ungerechtfertigten Einkommens-Missverhältnisse zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap und Gender Pension Gap) – in Algorithmen verborgen – für die Ewigkeit festzuschreiben.