Am 15. Mai ist eine der weltweit bekanntesten und am besten vernetzten Analytikerinnen und Aktivistinnen in der internationalen Frauenforschung, der Umwelt- und Friedensbewegung gestorben. Sie hinterlässt ein nachhaltig-reichhaltiges Füllhorn an Inspirationen und ermutigenden Aktionsbeispielen.
Quelle: Porträtzyklus „68er Köpfe“, Köln 2008, in Neue Rheinische Zeitung v. 4.4.2012
Ihr lebenslanges Leitmotiv (in Anlehnung an die 11. Feuerbachthese von K. Marx): „Die Welt nicht nur interpretieren, sondern sie verändern“. Deshalb engagierte sie sich, statt die Gleichstellung von Frauen in der bestehenden patriarchalen und kapitalistischen Gesellschaftsstruktur anzustreben, für eine neue Gesellschaft jenseits von Patriarchat und Kapital.
Das Fritz-Bauer-Forum der Buxus-Stiftung würdigt ihre herausragend-beeindruckende Persönlichkeit und Arbeit mit einer umfangreichen Datenbank.
Nicht vergessen, all Ihr herausragenden Initiativen und Projekte des Wandels zur Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen: Am 1. Juni ist Bewerbungsschluss als „Projekt N 2023“!
Zum 6. Mal seit 2018 zeichnen in diesem Jahr die vier RENN (Regionale Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien) – in Kooperation mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung RNE – Menschen, Organisationen und Unternehmen aus, die wertvolle Pionierarbeit für die Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie leisten.
Wir Menschen erschließen uns die Welt am nachhaltigsten im Spiel – als Kinder UND als Erwachsene. Das können jetzt auch Unternehmen und Organisationen für ihre Zukunftsfähigkeit nutzen:
Sie wollen, dass die Menschen in Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation fit werden für die Herausforderungen der Zukunft? Dann schicken Sie sie mit uns auf die …
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Es ist glatt zum Verzweifeln: Da lassen präzise Daten und zuverlässige Analytiker*innen keine Zweifel an unserer zerstörerischen Lebensweise – zerstörerisch für uns Menschen, für alle anderen Lebewesen, für das Klima, für unseren gesamten Heimatplaneten … – und trotzdem stehen auf der politischen Bühne nach wie vor Begriffe wie Wirtschaftswachstum, Produktionssteigerungen und Gewinnmaximierungen im Mittelpunkt. Warum? Welche unsichtbaren und für rationale Argumente nicht erreichbaren Triebkräfte sind da am Werk?
Aber wissen Sie z. B. auch, was das US-amerikanische „Rollin‘ coal“ ist? Dieses gehässige absichtliche Ausstoßen von verrußtem Dieselqualm aus manipulierten Auto-Auspuffrohren, wenn ihre Fahrer an Hybridautos, Teslas, Radfahrer*innen oder Fußgänger*innen vorbeifahren? Als „Protest gegen ungezügelten Umweltschutz“ oder „um ihre Freiheit zu verteidigen“?
Sie haben noch kein Bild davon, was es mit der angekündigten Zeitenwende auf sich hat? Kein Wunder, fehlen doch (außer dem Ad-hoc-Sondervermögen für die Aufrüstung der Bundeswehr) bislang konkrete Zukunftsvisionen und -konzepte. Lassen Sie sich – auch über den 8. März hinaus – von einer feministischen Perspektive inspirieren!
Gleich vorweg erst einmal: Applaus den beiden zuständigen Ministerinnen und ihren Mitarbeiter*innen für die Ausarbeitung und unaufgeregt-sachliche Präsentation der Leitlinien einer neuen feministischen deutschen Außen– und Entwicklungspolitik!
Im Zuge der just vom Kanzler ausgerufenen „Zeitenwende mit Zuversicht“ drücke ich nun feste die Daumen, dass diese guten Vorbilder für das Reflektieren und Überarbeiten überholter politischer Denkmuster (wenn auch immer noch mit viel Luft nach oben) auf ihre Kolleg*innen auch in den anderen Ressorts abfärben mögen.
Denn viele alte Muster und politische Theorien haben sich als untauglich für das gesellschaftliche Zusammenleben erwiesen – ihre hartnäckigen Vertreter*innen haben unsere Gesellschaft allerdings allüberall in Sackgassen manövriert.
Alle Bereiche der staatlichen Leistungsverwaltung (Kindergärten, Schulen, öffentliche Verkehrsmittel, Energie- und Wasserversorger, Müllabfuhr und Verwaltungsbehörden wie Sozialämter, Arbeitsagenturen etc.), dazu das Gesundheitswesen, sind heruntergewirtschaftet, unterfinanziert und personell ausgelaugt. Die Warnstreikenden im öffentlichen Dienst sprechen eine klare Sprache.
Nachfolgend ein paar Beispiele für zukunftsuntaugliche Ist-Zustände – und gleich auch für feministische geschlechtergerechte Alternativen (Liste ist ungeordnet und natürlich unvollständig). Allein schon ihre Umsetzung wird die Weichen für eine wirkliche Zeitenwende stellen.
Nachhaltige Entwicklung fällt nicht vom Himmel und kann auch nicht amtlich verordnet werden. Es sind die vielen kleinen und großen täglichen Aktivitäten in allen gesellschaftlichen Bereichen, die idealerweise gleich um die Ecke erlebbar sein müssen und erst dann – wie der stete Tropfen – ihre transformatorische Wirkung entfalten können. Good-practice-Beispiele zeigen, wie wir auch aus der Ferne aktiv sein können. Zwei deutsche gemeinnützige Vereine und ihre Netzwerke haben sich jetzt zusammengetan, um wirkmächtiger für ihre Partner*innen an anderen Plätzen der Erde zu werden.
Nach einer kurzen, aber erfolgreichen Spendensammlung zum Jahresende in Deutschland (2.000,- € konnten in voller Höhe den Veranstalterinnen zur Verfügung gestellt werden) und ganz viel unbezahlten Arbeitsstunden startet zur großen Freude aller Beteiligten übermorgen das erste kubanisch-mexikanisch-deutsche Kooperationsprojekt des Vereins En Buenas Manos (EBM) e.V. zusammen mit dem deutsch-kubanischen Verein EcoMujer e.V.: VIER WORKSHOP-TAGE ZU PRAKTISCHEN MODELLEN LOKALER ENTWICKLUNG in Havanna, Kuba.
Vor drei Jahren startete die Petition #Klima vor acht: Statt für allabendliche Börsenkurse und Wirtschaftsdaten (bekannt als „Wirtschaft vor acht“) interessieren sich die beiden Initiatorinnen und unzählige andere Menschen nämlich zur besten Sendezeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen weitaus mehr für konstruktive Nachrichten darüber, wie ihre Zukunft erhalten und gesichert werden kann.
Nicht einmal als Bildungsreferentin für Nachhaltige Entwicklung kann und will ich jeden Tag ausführliche Sendungen über die Hintergründe von Klimaveränderungen oder über andere wichtige Bereiche von Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft sehen oder hören – auch wenn die vielen Dokumentationsformate bei den Öffentlich-Rechtlichen durchweg qualitativ hochwertig und sehr ansprechend gestaltet sind.
Nein, in diesen so außergewöhnlichen Umbruchszeiten brauche ich ein neues Kurznachrichten-Format – und mit diesem Bedarf stehe ich nicht alleine da.
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung kann nicht vollständig erreicht werden, wenn die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht angegangen wird. (High Level Political Forum HLPF/Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen 2022)
Feminismus ist der „Oberbegriff für verschiedene Strömungen, die sich für die Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Freiheit aller Geschlechter, vor allem von Frauen, und gegen Sexismus einsetzen …“. So kann es im Duden und anderswo nachgelesen werden.
In diesem Sinne ist auch die Forderung nach einer feministischen Bildung für das Erreichen der SDG zu verstehen, die gerade erst wieder im Sommer auf dem UN-Nachhaltigkeitsgipfel 2022 in New York so nachdrücklich laut geworden ist – mit handfesten Argumenten auch von Seiten der deutschen Delegation für die fundamentale Bedeutung der Geschlechtergerechtigkeit und dafür, dass Frauen und Mädchen dringend für die gesellschaftliche Transformation in eine nachhaltige Zukunft gebraucht werden (s. auch „Nachhaltigkeit braucht Feminismus“ / Rat für Nachhaltige Entwicklung, 9.8.22).