Mächtig-mutige Frauen – gutes Vorbild auch für uns?!

Es war eine wichtige Erinnerung, die im antiken Rom siegreichen Feldherren während ihrer Triumphzüge ununterbrochen ins Ohr geflüstert wurde: „Respice post te, hominem te esse memento.“ / „Sieh dich um und bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist.“ – Das sollten wir wieder einführen und damit unbedingt auch schon vor dem Abend des 23.2.25 hier in Deutschland beginnen. Ein wunderbares Beispiel hat uns dafür wieder einmal eine Frau geschenkt.

Von NASA/Paul Alers – NASA Flickr account, Gemeinfrei, Link

Was sich kein Mann traute, tat die anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde: Den frisch (wieder)gewählten selbstherrlichen amerikanischen Präsidenten daran zu erinnern, dass er für alle Menschen in der Gesellschaft da zu sein hat und nicht nur für die, die in seine politischen Konzepte passen.

Hut ab!

Solche lauten öffentlichen Botschaften braucht es dringend und vielstimmig auch hier bei uns – nicht nur am Vorabend der nächsten Bundestagswahl und nicht nur, aber ganz besonders als Geschenke mutiger Frauen an uns alle zum Internationalen Frauentag.

Es geht um Gerechtigkeit, stupids!

Das Wichtigste sei die Wirtschaft!, ist zur Zeit gebetsmühlenartig als vorrangiges Statement führender Politiker zu hören, die sich damit für ihre Parteien anscheinend die meisten Chancen bei der nächsten Bundestagswahl ausrechnen. – Wollen sie wirklich völlig ignorieren (oder etwa totschweigen?), was da gerade aus dem Nachbarland Frankreich, dem Darknet und dem heimischen Parlament zum Umgang von Männern mit Frauen hässlich ungeschminkt ins grelle Licht der Öffentlichkeit gerückt ist und ein gesellschaftliches Weiter-so auch hierzulande schlicht unzumutbar macht?

Graphiken: images by StudioLabs & by Victoria from Pixabay; Collage: M. Porr

Wo bleibt endlich der gellende gesellschaftliche, aber vor allem politische Aufschrei des Entsetzens – gerade auch von den reflektierten Männern, den Male Allies?

So geballt brutal haben wir doch alle noch nie erfahren, wie unter dem Mäntelchen der formalen Geschlechter“gleichberechtigung“ gewaltige Missstände, ja Skandale schwelen:

  • die selbstverständliche Bereitschaft unzähliger ganz gewöhnlicher, ganz durchschnittlicher Männer – auch in Deutschland -, ihren Partnerinnen Gewalt bis zur Vergewaltigung anzutun, sie womöglich auch noch anderen Männern für diese brutalste Sexualstraftat „anzubieten“ und das Ganze überhaupt nicht problematisch zu finden (s. z. B. Beitrag bei Deutschlandfunk Kultur v. 19.12.24)
  • der wachsende ungezwungene Austausch im Dunkeln, im Darknet, darüber, mit welcher Droge Männer Frauen am besten betäuben können, um alle diese Straftaten an ihnen begehen zu können (s. z. B. ARD-Beitrag v. 18.12.24)
  • die zunehmenden Herabwürdigungen und Diskriminierungen von Frauen, ihren Bedürfnissen, Forderungen und Sichtweisen – gerade frisch dokumentiert und angeprangert von unserer höchsten Abgeordneten im Zentrum unserer Demokratie, dem Bundestag (s. z. B. Spiegel-Beitrag v. 20.12.24)

Was braucht es denn noch, um toxische – offene oder stumme – Stammtisch-Kumpanei zu ersetzen durch die coolste Eigenschaft überhaupt: eine selbstverständlich gelebte männliche UND weibliche Solidarität mit dem Recht von Frauen und Mädchen auf körperliche und seelische Unversehrtheit und auf gerechte Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung – im privaten und beruflichen Alltag ebenso wie im Parlament?

Nein, nicht „die Sorgen der Wirtschaft“ sind in unserer Gesellschaft zur Zeit das Wichtigste: Die dringendste Aufgabe – und damit für die politischen Parteien im nächsten Bundestag die wichtigste – ist es, erst einmal spürbare solidarische Gerechtigkeit herzustellen zwischen den beiden Bevölkerungshälften (Statista, Stand 2023: Männer 49,35%, Frauen 50,65%)!

#Transformation & Gerechtigkeit #Fürsorge-Arbeit ist das Rückgrat der Gesellschaft #Male Allyship – Männer als Verbündete

Das Anliegen ist wichtiger denn je: neue Erklärung zum Mitzeichnen!

Mittelkürzungen im Bundeshaushalt 2025 bei der Bildung für Nachhaltige Entwicklung? Während Sie doch wissen, dass nur hochwertige Bildungskonzepte – für alle Menschen – Deutschland fit für die Zukunft machen? Nutzen Sie Ihre Stimme und zeichnen Sie diese Erklärung mit.

Nach unserer Petition von 2021/22 mit ihrer detailliert ausgearbeiteten Kalkulation bis 2030 hier nun auch die nachdrückliche Aufforderung der Bundesgremien Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) beim BMBF an die Entscheider*innen:

Stellen Sie umgehend und langfristig die notwendigen Mittel in allen Ministerien bereit, um die zentrale Bedeutung der BNE für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu untermauern und die BNE-Arbeit angemessen und auskömmlich zu finanzieren!

Trainings in Berlin und Rostock: Save the dates & your place

Ob in Workshops für gesunde Ernährung oder bei Projekttagen zu Klimawandel, globalen Handelsketten, erneuerbaren Energien oder Migration: Immer wieder treffen wir in unserer Arbeit auf Situationen, die unterschiedliche Bedeutungen und Konsequenzen für Mädchen & Jungen, Frauen & Männer haben. Und für alle, die sich nicht in diese Geschlechtskategorien einordnen. – Wenn da Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten übersehen werden, laufen am Ende auch kluge Nachhaltigkeitskonzepte ins Leere.

Im Team mit Marco Hanitzsch/CoResult wollen wir deshalb mit euch – INSBESONDERE AUCH MIT EUCH MALE ALLIES – anknüpfen an unsere Berliner Ergebnisse und Rostocker Impulse aus 2023 und wollen:

  • eure Sensibilität für Geschlechtergerechtigkeit in eurem persönlichen und beruflichen Umfeld schärfen
  • eure Argumentationsstärke gegenüber Jugendlichen und Erwachsenen sowie im kollegialen Austausch steigern
  • euch Werkzeuge für die praktische Anwendung eurer Erkenntnisse in allen Bereichen der Nachhaltigkeitsarbeit an die Hand geben.

BERLIN / powered by Berlin 21
Dienstag, 24. September 2024
14-18 Uhr
Hector Space

ROSTOCK / powered by Über.Morgen
Freitag, 18. Oktober 2024
9.30-13.30 Uhr
Peter-Weiss-Haus

Beide Workshops sind für die Teilnehmenden kostenfrei, weil sie auch in diesem Jahr vom BMBF im Rahmen seiner BNE-Kampagne Lernen. Handeln. Gemeinsam Zukunft gestalten. gefördert werden.

Wir freuen uns auf die Arbeit mit euch!

Wirtschaftspläne 2025, der KTF und die Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Warum wurden 2022 und 2023 rund die Hälfte der Gelder im Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung nicht abgerufen – immerhin fast 30 Mrd. Euro? Die Analyse des unabhängigen Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft wirft drängende Fragen auf. Auch zur Bedeutung der „BNE-Multis“ für das Erreichen der KTF-Ziele.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Das Sondervermögen „KTF“ soll bekanntlich einen „zentralen Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands“ leisten. Denn: Bis 2045 wollen wir klimaneutral sein (s. auch Nationale Klimaschutzinitiative).

Und auch nach dem einschneidenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts von November 2023 steht hier bis 2027 noch ein üppiger Etat zur Verfügung, um in verschiedensten Bereichen Projektimpulse und Investitionen auszulösen sowie z. B. konkrete Technologien zu fördern oder weiterzuentwickeln (Postenübersicht zum KTF v. 21.12.23).

War da nicht zu erwarten, dass diese Mittel mit zunehmender Dringlichkeit solcher Projekte und Investitionen jedes Jahr bis auf den letzten Cent abgerufen werden? Von wegen, sagte die Klima-Allianz Deutschland schon vor drei Monaten, detailliert aufgedröselt in ihrem Hintergrundpapier 04/2024 – aber merkwürdigerweise sind dieser Feststellung bisher kein kollektiver Aufschrei und schon gar keine offizielle Reflexion gefolgt.

Sollten sie aber, beide, und zwar ganz schnell. Wegen der sträflichst brachliegenden Potenziale hinter den Analyse-Ergebnissen, zu denen gerade auch wir gehören: die notorisch unterschätzten und unterfinanzierten Bildungsmultiplikator*innen, Netzwerker*innen und Projektinitiator*innen für Nachhaltige Entwicklung.

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„Lizzie Gründerinnenpreis“ in M-V: Bewerbungsfrist gestartet

In diesem Wettbewerb werden Unternehmerinnen insbesondere aus ländlichen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns gewürdigt, die sich für nachhaltiges Wirtschaften einsetzen.

Der „Lizzie Gründerinnenpreis“ ist eine Hommage an nachhaltig wirtschaftende Unternehmerinnen mit Vorbildcharakter über M-V hinaus.

  • Start des Wettbewerbs: 10. Juni 2024
  • Ende der Wettbewerbseinreichungen: 9. August 2024
  • Preisverleihung: 17. September 2024 unter der Schirmherrinnenschaft der Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger

Wer kann teilnehmen?
Teilnehmen können selbstständige Frauen/Unternehmerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern, die seit mindestens einem Jahr aktiv am Markt tätig sind und ihre Selbstständigkeit im Bundesland angemeldet haben.

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Wo kämen wir (denn) da hin …?

Sind Sie neugierig, wie es wäre, wenn es gerecht zuginge zwischen Frauen* und Männern*? Und darauf zu erfahren, welche Vorteile & Potenziale eine (ger)echte Partnerschaft zwischen ihnen bietet? Dann schmökern Sie doch in der Dokumentation unserer Auftaktveranstaltungen.

+ + + Zur Dokumentation einfach auf das Bild klicken + + +

Der Start unserer Veranstaltungsreihe war fulminant und die Lust auf ein spannendes neues Miteinander von Frauen* und Männern* zum Wohl unseres gesellschaftlichen Alltags, unserer Mitwelt und des Erdklimas ist groß.

Dieses neue Miteinander ist auch dringend nötig. Warum?

Die Dokumentation zeigt eine Fülle von Gründen & Inspirationen aus verschiedenen Blickwinkeln – sowohl aus den Impulsbeiträgen als auch von Seiten derjenigen, die teilgenommen haben.

Viel erkenntnisreiches Vergnügen beim Nachschmökern!

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* Das Sternchen steht auf einfachste Weise stellvertretend für die menschliche Vielfalt hinter den üblichen statistischen Kategorien.

Vom Erkennen zum Handeln in MV

Jetzt geht es auch in MV weiter: Am 23.11.23 werden wir im Rathaus Rostock die Impulse unserer Online-Auftaktveranstaltung bearbeiten.

(Collagen: Madeleine Porr)

+ + + Mehr Infos bei Über.Morgen und bei Weltwechsel 2023 + + +

Yes, gender matters!

Auch in Berlin und Brandenburg werden die Stimmen lauter, die die Zusammenhänge von Nachhaltiger Entwicklung und Geschlechter(un-)gerechtigkeit genauer verstehen wollen.

Berlin 21 und Brandenburg 21 laden ein zum Workshop „Gender matters!“

Der Workshop

  • startet mit einem Impulsvortrag „Nachhaltige Entwicklung braucht Geschlechtergerechtigkeit?!“ der Physikerin Gotelind Alber, Vorstandsmitglied des globalen Netzwerks GenderCC – Women for Climate Justice,
  • öffnet den Blick für die vielfältigen und doch so oft unsichtbaren Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Bereichen der Nachhaltigen Entwicklung,
  • untersucht die unterschiedlichen Perspektiven und Verhaltensmuster der diversen Gender im Umgang mit den multiplen Herausforderungen,
  • ermöglicht in Arbeitsgruppen den vertiefenden Austausch sowie die Vernetzung der Teilnehmer*innen,
  • identifiziert Fortbildungs- und Empowermentbedarfe und -lösungen für die zukünftige Arbeit.
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