Die landesweite weltwechsel-Reihe 2025 ist am 25. Oktober erfolgreich zu Ende gegangen. Sie hat einmal mehr gezeigt, wie lebendig und engagiert die Zivilgesellschaft in M-V ist.
(Quelle: weltwechsel-Website) Auch über weltwechsel hinaus wächst das Engagement weiter. Angesichts der Landtagswahlen 2026 entstehen derzeit vielerorts neue Initiativen und bestehende Netzwerke tauschen sich über landesweite Strategien und Kampagnen aus, um Bündnisse zu stärken und gemeinsame Ziele voranzubringen.
Um diesen Schwung mitzunehmen, lädt das Eine-Welt-Landesnetzwerk MV herzlich zur weltwechsel-Zukunftswerkstatt ein (Fahrtkosten können erstattet werden).
Die Themen:
Wie kann sich weltwechsel weiterentwickeln und die Zivilgesellschaft in M-V stärken und unterstützen?
Wie können wir als Akteur:innen in Zeiten politischer Herausforderungen unsere persönlichen Ressourcen stärken?
Wie können wir mehr Menschen für Themen zu globaler Gerechtigkeit begeistern?
Der Gender Digital Gap ist nur ein Beispiel dafür, dass Technik per se nicht geschlechtsneutral ist. Auch ChatGPT & Co. werden von Menschen geprägt und verstetigen damit Stereotype, wenn unreflektiert programmiert wird (s. auch UNESCO, KI & Diskriminierung; Eva Gengler, Feministische KI).
+++ Impuls +++ Austausch +++ Tipps & Links +++
UNSERE IMPULSGEBERIN ZUM THEMA: Karoline Spring, frischgebackenes Vorstandsmitglied der Digital Media Women im Bereich Marke und Kommunikation.
Am 24.10.1975 legten 90% der isländischen Frauen das Land lahm und veränderten die Geschichte – national und weltweit. Zum 50. Jahrestag dieses historischen Streiks findet am 24.10.2025 die bundesweite Kampagne »Platz-Da?!« statt.
Der Online-Workshop bereitet Aktionen dafür vor.
In unserem interaktiven Online-Workshop unter dem Dach von welt>wechsel 2025tauchen wir ein in die Energie der Isländerinnen damals und stärken damit unsere Stimmen für heute und hierzulande – für die Kampagne und darüber hinaus (wie z. B. auch im Vorfeld von ENOUGH/GENUG – Global Women*s General Strike 2026).
Denn nur die kraftvolle weibliche* Beteiligung an den aktuell stattfindenden gesellschaftlichen Weichenstellungen entscheidet über Rückschritt, Stillstand oder Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
Save the date: Aus Ohnmacht & Wut in die Aktion(en)!
Das hartnäckige Eintreten für Gender-Gerechtigkeit ist kein Aufruf zum Kampf der Geschlechter gegeneinander, sondern zur Überwindung herrschaftlicher Strukturen zugunsten partnerschaftlicher.
Es geht darum, neue Wege und Konzepte des Miteinanders zu gestalten – fair & gleichberechtigt. Zum Nutzen aller. In Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.
Quelle für alle Kacheln: Instagram – #platzda_gerechtigkeit5050
„Je mehr sich die Sorge Bahn bricht, dass wirklich Grenzen des Wachstums erreicht werden könnten, desto schwerer scheint das Teilen zu werden. Stattdessen wächst die Produktion noch mehr, und es bleibt keine Zeit für Regeneration, weder für Mensch noch Umwelt. Die sozialen Unwuchten, die unsere Lebensweise produziert, wirken wie das Spiegelbild der ökologischen Schäden, die sie hinterlässt.“ (Maja Göpel: „Wir können auch anders“)
Geschlechtergerechtigkeit ist kein Luxus für irgendwann später, wenn alle anderen Probleme der Welt gelöst sind – sie ist das unabdingbare Fundament, auf dem erst die Lösungen für die Probleme der Welt erarbeitet werden können.
100 Jahre nach den Suffragetten, 50 Jahre nach dem historischen Streik der isländischen Frauen – so viel kraftvoller weiblicher Einsatz für gesellschaftlichen Fortschritt damals und seither. Kann das alles umsonst gewesen sein? Müssen wir heute etwa duldsam zusehen, wie unsere fortschrittliche Gesellschaft Schritt für Schritt von rückwärtsgewandten frauenfeindlichen Kräften gekapert wird? Unter dem verstohlenen, aber zunehmend auch immer offeneren Jubel von Mitläufern und Trittbrettfahrern?
Am 24. Oktober 1975 stand Island still, während es auf den Straßen laut wurde: 90% aller Frauen Islands legten für einen Tag ihre Arbeit nieder – die bezahlte wie die unbezahlte.
Ganze Berufszweige waren blockiert, es war der größte Frauenstreik aller Zeiten und brachte das Land auf den Weg zu starken gesellschaftlichen Veränderungen (Film „EIN TAG OHNE FRAUEN“, 2025 | Verleih: Rise and Shine Cinema). –
Lasst uns nun zum 50. Jahrestag des Streiks am 24. Oktober 2025 die Energien dieser kraftvollen Aktion für Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft wiederbeleben und in unsere Zeit holen: #PlatzDa?!
Netzwerke leben ja bekanntlich von den vielfältigen Kompetenzen ihrer Mitglieder. Bei der diesjährigen Fête de la Musique in Berlin ließ sich dies auf eine ganz besondere Weise genießen: in Form der Brass-Band Grande Fanfare.
Fotos: M. Porr
Eine Band wie keine zweite besetzte vergangenen Samstag die Bühne des Soda-Clubs in der Berliner Kulturbrauerei: die Grande Fanfare. Fast 100 Menschen – große & kleine Anfänger*innen & Erfahrenere & Profis – hatten im Vorfeld alleine oder in Workshops das Programm eingeübt. Und dann legten sie los: zum ersten Mal zusammen.
Möglich macht diese besondere Form von „Band-Musik für Alle“ Jörg Vollerthun – ein Mann, der einen Riesen-Spaß hat als Posaunist, Coach und Bandleader und daran, Menschen zum Zusammenwirken zu ermutigen und zu befähigen. Ein toller Netzwerker also.
Auch noch mal von hier aus einen tosenden Applaus für die Grande Fanfare und für ihn!
Was hat der menschengemachte beschleunigte Klimawandel mit Geschlechterrollen zu tun? Längst liegen wichtige Forschungsergebnisse fertig zur Anwendung vor – auch den relevanten Politikressorts. Unsere Sommer-Online-Stunde bringt Denkanstöße.
„Unsere Zukunft beginnt jetzt. Wir wollen nicht warten, bis Veränderungen ‚von oben‛ kommen – wir bringen sie selbst auf den Weg.“ – In MV ist die Initiative Zukunftshandeln in die nächste Phase gestartet, ihre zivilgesellschaftliche Kraft für die Zukunftsfähigkeit im Nordosten der Republik einzusetzen.
Gründung des IZH-Trägerkreises am 28.4.25 (Foto: Jana Wehbe / fint e.V.)
Wer sich schon mal in den Aufbau und Erhalt eines zivilgesellschaftlichen Netzwerks eingebracht hat, weiß, was für einen wichtigen Meilenstein das Treffen am 28.4.25 in Rostock gesetzt hat:
10 Aktive (8 in Präsenz, 2 online dazugeschaltet) aus der Initiative Zukunftshandeln (IZH) MV haben mit der Konstituierung eines Trägerkreises den Startschuss für eine transparente verbindlichere und strukturiertere Arbeit des Netzwerks gegeben.
Wer sich in die IZH einbringen möchte, findet in diesem Netzwerk Gleichgesinnte, Raum für Ideen und konkrete Projekte mit Wirkung. Bereits jetzt bringt die Initiative starke Vorhaben zusammen: darunter …
„Der politische Konservatismus [auch: Konservativismus] ist antimodernen Ursprungs; er entstand als Gegenbewegung zu den Ideen der Aufklärung und der Prinzipien von Vernunft und Kritik.“ (Zitat: Bundeszentrale für politische Bildung)
Jan Massys (1509-1575), Die Heuchler, 16. Jh. (Wikipedia)
Ja – genau das spiegeln die markigen Statements und vollmundigen Wahlversprechen der konservativen Kandidat*innen zur vorgezogenen Bundestagswahl morgen wider: den Widerstand „gegen die Ideen der Aufklärung und gegen die Prinzipien von Vernunft“ – sowie gegen zukunftsgerichtet-kritische Alternativkonzepte zur „vorgegebenen Verteilung von Macht und Reichtum“ (ibid.).
Bekannte Beispiele aus der Vielzahl einfallslos-abgedroschener bis zynischer konservativer Worthülsen:
„Asylstopp“ – als würden mit einem einzigen Federstrich die weltweiten Ursachen politischer Verfolgung verschwinden, deren Betroffenen Deutschland (auch aus leidvoller eigener Erfahrung) per Verfassung Schutz garantiert (Art. 16a Abs. 1 GG).
„Marktwirtschaftliche Instrumente erreichen beim Klimaschutz viel mehr als reine Regulierung und reine Bevormundung der Bevölkerung“ – als könnten ausgerechnet gewinnorientierte kapitalistische Marktmechanismen die inspirierenden Visionen eines veränderten Lebens-, Produktions- und Konsumbewusstseins vermitteln, die für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheidend sind.
„Gender-Wahn in deutschen Medien“ oder „Mit jeder ge-gender-ten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr“ zu der einzigen völkisch-nationalistischen und rassistischen Partei im deutschen Bundestag – als wäre der öffentliche Einsatz für ein gerechtes Wertschätzen und Berücksichtigen ALLER Geschlechter, eben nicht nur des männlichen, der sofortige Auslöser für den Untergang der Republik.
Auch die neue mexikanische Präsidentin Dr. Claudia Sheinbaum kennt solche und ähnliche Sprüche und hat dieses Verhalten deshalb zu Recht gestern in dem Stoßseufzer zusammengefasst:
„Hay mucha hipocresía en el conservadurismo.“ – auf deutsch: „Es gibt viel Heuchelei im Konservatismus.“
Dafür aber darf es auf den deutschen Wahlzetteln morgen keine Kreuze geben.