Dr. Claudia Sheinbaum? Nur ab und zu taucht seit letztem Jahr in den deutschen Medien der Name dieser außergewöhnlichen Frau auf. Dabei sollten wir ruhig viel genauer hinhören und hinsehen, wie die erste Präsidentin in der Geschichte der Bundesrepublik Mexiko, dem einwohnerreichsten spanischsprachigen Staat der Welt, seit ihrem Amtsantritt am 1.10.24 Furore macht.
Screenshot des mexikanischen Fernsehens / M. Porr
Wer also ist Mexikos neue Präsidentin Dr. Claudia Sheinbaum, die vor ein paar Tagen in ihrem ersten Telefonat mit dem neuen US-Präsidenten auch eine für ihn eindrückliche Nachhilfestunde in Sachen Waffenhandel zwischen seinen Militärs und mexikanischen Drogenkartellen gegeben hat?
Und die mit derselben Würde und in demselben ruhigen kompetenten Ton in ihrem täglichen Morgenprogramm „Conferencia del Pueblo“ (dt. etwa „Stunde für das Volk“) im Fernsehen das komplette Jahresprogramm 2025 „Año de La Mujer Indígena“ („Jahr der Indigenen Frau“) hat vorstellen lassen? Nachdem sie – wie jeden Morgen – bereits um 6 Uhr mit dem nationalen Sicherheitsstab getagt hat?
Screenshot des mexikanischen Fernsehens / M. Porr
Hier schon mal ihre Eckdaten: 62 Jahre alt, studierte Physikerin, promovierte Umweltingenieurin und erfolgreiche Ex-Regierungschefin von Mexiko-Stadt, dem Zentrum einer der größten Metropolregionen der Erde; Autorin von über 100 Fachartikeln und zwei Büchern zu den Themen Energie, Umwelt und Nachhaltige Entwicklung sowie Autorin bzw. Leitautorin von Sachstandsberichten des Weltklimarates IPPC.
Neugierig auf Details ihres Regierungsprogramms und seine vielfältigen Inspirationen auch für unser eigenes Land und seine zukünftige Politik?
Dann bis zum nächsten Blogartikel – Fortsetzung folgt!
(Quelle: Initiative Zukunftshandeln MV) Es ist Wahlkampf. Landauf, landab werden die Bürgerinnen und Bürger von Parteien umworben, ihre Stimme „richtig“ abzugeben. Und danach? Wie kann ich mich zwischen und außerhalb von Wahlen politisch engagieren? Wie kommen wir ins Gespräch, wie mache ich mich schlau, wie entscheide ich mit?
An drei Donnerstagen vor der Bundestagswahl stellen Expertinnen und Experten aus der Praxis ihre Beispiele vor – unter anderem von Transparency International, aus der Stadt Neubrandenburg, von der Initiative Zukunftshandeln und dem Bürgerbegehren Freifahrt.jetzt.Schwerin.
Anschließend tauschen wir uns jeweils aus und diskutieren: Wo liegen geeignete Hebel? Wie kann man Dialoge gestalten?
Die Veranstaltungen finden alle online via Zoom statt. Mit der Anmeldung erhalten Sie vor jeder Veranstaltung den passenden Link.
6. Februar | 19 – 20.30 Uhr Ratsinfos, Fragestunden, Online-Beteiligung: So mache ich mich schlau Mitmischen kann früh scheitern, wenn wir nicht wissen, was geht und was der Stand der Dinge bei einem Thema ist. Ohne wichtige Informationen ist gute Mitbestimmung nicht möglich. Aber wie mache ich mich schlau? Wo finde ich Informationen und wer erteilt Auskunft? Darum geht es in Veranstaltung Nr. 1.
13. Februar | 19 – 20.30 Uhr Mitentscheiden: Mit Bürgerräten und Bürgerbegehren Bürgerräte erfreuen sich wachsender Beliebtheit und kommen immer öfter zur Anwendung. Wie funktionieren sie, was können sie und wo liegen Grenzen? Und was ist der genaue Unterschied zu den Bürgerbegehren, die als „schärfstes Schwert in der Hand der Bürger:innen“ bezeichnet werden? Darüber informieren und diskutieren wir in Veranstaltung Nr. 2.
20. Februar | 19 – 20.30 Uhr Mehr als Bürgersprechstunde: So kommen wir ins Gespräch „Die da im Rathaus“, „Die da oben“, „Mich fragt ja keiner“ – manchmal erscheint das Rathaus als weit entfernter Ort mit hohen Mauern. Dabei gehört es ja uns Bürgerinnen und Bürgern, ist quasi unsere gute Stube. Wie kommen Bürgermeister mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch? Und wie kommen wir auch untereinander gut ins Gespräch? Wie sehen kreative Ansätze aus? Dazu teilen wir Best-Practice-Erfahrungen in Veranstaltung Nr. 3.
Es war eine wichtige Erinnerung, die im antiken Rom siegreichen Feldherren während ihrer Triumphzüge ununterbrochen ins Ohr geflüstert wurde: „Respice post te, hominem te esse memento.“ / „Sieh dich um und bedenke, dass auch du nur ein Mensch bist.“ – Das sollten wir wieder einführen und damit unbedingt auch schon vor dem Abend des 23.2.25 hier in Deutschland beginnen. Ein wunderbares Beispiel hat uns dafür wieder einmal eine Frau geschenkt.
Was sich kein Mann traute, tat die anglikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde: Den frisch (wieder)gewählten selbstherrlichen amerikanischen Präsidenten daran zu erinnern, dass er für alle Menschen in der Gesellschaft da zu sein hat und nicht nur für die, die in seine politischen Konzepte passen.
Hut ab!
Solche lauten öffentlichen Botschaften braucht es dringend und vielstimmig auch hier bei uns – nicht nur am Vorabend der nächsten Bundestagswahl und nicht nur, aber ganz besonders als Geschenke mutiger Frauen an uns alle zum Internationalen Frauentag.
Das Wichtigste sei die Wirtschaft!, ist zur Zeit gebetsmühlenartig als vorrangiges Statement führender Politiker zu hören, die sich damit für ihre Parteien anscheinend die meisten Chancen bei der nächsten Bundestagswahl ausrechnen. – Wollen sie wirklich völlig ignorieren (oder etwa totschweigen?), was da gerade aus dem Nachbarland Frankreich, dem Darknet und dem heimischen Parlament zum Umgang von Männern mit Frauen hässlich ungeschminkt ins grelle Licht der Öffentlichkeit gerückt ist und ein gesellschaftliches Weiter-so auch hierzulande schlicht unzumutbar macht?
Wo bleibt endlich der gellende gesellschaftliche, aber vor allem politische Aufschrei des Entsetzens – gerade auch von den reflektierten Männern, den Male Allies?
So geballt brutal haben wir doch alle noch nie erfahren, wie unter dem Mäntelchen der formalen Geschlechter“gleichberechtigung“ gewaltige Missstände, ja Skandale schwelen:
die selbstverständliche Bereitschaft unzähliger ganz gewöhnlicher, ganz durchschnittlicher Männer – auch in Deutschland -, ihren Partnerinnen Gewalt bis zur Vergewaltigung anzutun, sie womöglich auch noch anderen Männern für diese brutalste Sexualstraftat „anzubieten“ und das Ganze überhaupt nicht problematisch zu finden (s. z. B. Beitrag bei Deutschlandfunk Kultur v. 19.12.24)
der wachsende ungezwungene Austausch im Dunkeln, im Darknet, darüber, mit welcher Droge Männer Frauen am besten betäuben können, um alle diese Straftaten an ihnen begehen zu können (s. z. B. ARD-Beitrag v. 18.12.24)
die zunehmenden Herabwürdigungen und Diskriminierungen von Frauen, ihren Bedürfnissen, Forderungen und Sichtweisen – gerade frisch dokumentiert und angeprangert von unserer höchsten Abgeordneten im Zentrum unserer Demokratie, dem Bundestag (s. z. B. Spiegel-Beitrag v. 20.12.24)
Was braucht es denn noch, um toxische – offene oder stumme – Stammtisch-Kumpanei zu ersetzen durch die coolste Eigenschaft überhaupt: eine selbstverständlich gelebte männliche UND weibliche Solidarität mit dem Recht von Frauen und Mädchen auf körperliche und seelische Unversehrtheit und auf gerechte Teilhabe an der gesellschaftlichen Entwicklung – im privaten und beruflichen Alltag ebenso wie im Parlament?
Nein, nicht „die Sorgen der Wirtschaft“ sind in unserer Gesellschaft zur Zeit das Wichtigste: Die dringendste Aufgabe – und damit für die politischen Parteien im nächsten Bundestag die wichtigste – ist es, erst einmal spürbare solidarische Gerechtigkeit herzustellen zwischen den beiden Bevölkerungshälften (Statista, Stand 2023: Männer 49,35%, Frauen 50,65%)!
Analysen zu den anstehenden US-Wahlen ebenso wie zu den bisherigen deutschen Landtagswahlen sprechen eine klare Sprache: Das Wahlverhalten von Frauen und Männern hat sich in den letzten 30 Jahren radikal verändert.
Heute wählen (junge) Frauen tendenziell eher links/liberal, stärker in Sorge um Umwelt und Nachhaltigkeit, und (junge) Männer eher rechts/konservativ, mit dem Fokus stärker auf sogenannten Geld- und Wirtschaftsthemen (siehe auch: Ansgar Hudde, „Seven Decades of Gender Differences in German Voting Behavior“ – Geschlechtsunterschiede im Wahlverhalten bei Bundestagswahlen der letzten sieben Jahrzehnte).
Wenn sich so unterschiedliche Schwerpunkte abzeichnen: Warum bilden die politischen Zukunftsvisionen, deren Umsetzungsvorschläge und dazugehörigen Budgets nicht die unterschiedlichen Bedürfnisse und Bedarfe beider statistischen Bevölkerungshälften ab (s. Beispiele)? Wo ist der organisationen- und parteienübergreifende weibliche Widerstand?
Und: Wie können an diesem hochsensiblen Punkt #MenOfQuality / #MaleAllies allerorten aktiv werden und unter anderem dazu beitragen, die immer lauteren Macho-Schreihälse (gibt’s übrigens auch in weiblich), aber auch schon die markigen Sprücheklopfer etablierter Parteien mit ihren überholten, untauglichen und polarisierenden Politikkonzepten (s. o. / Beispiele) in ihre Schranken zu weisen?
Höchste Zeit für viel solidarisches Netzwerken. Denn jede für sich alleine und aus ihren vielen derzeitigen Gaps heraus können Frauen nun mal die Welt nicht retten …
Mittelkürzungen im Bundeshaushalt 2025 bei der Bildung für Nachhaltige Entwicklung? Während Sie doch wissen, dass nur hochwertige Bildungskonzepte – für alle Menschen – Deutschland fit für die Zukunft machen? Nutzen Sie Ihre Stimme und zeichnen Sie diese Erklärung mit.
Stellen Sie umgehend und langfristig die notwendigen Mittel in allen Ministerien bereit, um die zentrale Bedeutung der BNE für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu untermauern und die BNE-Arbeit angemessen und auskömmlich zu finanzieren!
Ob in Workshops für gesunde Ernährung oder bei Projekttagen zu Klimawandel, globalen Handelsketten, erneuerbaren Energien oder Migration: Immer wieder treffen wir in unserer Arbeit auf Situationen, die unterschiedliche Bedeutungen und Konsequenzen für Mädchen & Jungen, Frauen & Männer haben. Und für alle, die sich nicht in diese Geschlechtskategorien einordnen. – Wenn da Ungleichgewichte und Ungerechtigkeiten übersehen werden, laufen am Ende auch kluge Nachhaltigkeitskonzepte ins Leere.
Wundervolle Nachrichten haben sich ihren Weg in das Licht der Öffentlichkeit gebahnt: Anne Brorhilker, früher als Oberstaatsanwältin in Köln erfolgreich bei der Verfolgung und rechtskräftigen Verurteilung von Cum-Ex-Straftätern, ist in die Geschäftsführung des Vereins „Finanzwende“ gewechselt. – Von hier aus verklagt sie jetzt verschiedene Finanzministerien wegen Informationsblockade und Untätigkeit und will so dazu beitragen, den Rechtsstaat und die Zivilgesellschaft gegenüber der einflussreichen Finanzlobby zu stärken.
Aus der Politik oder einem Staatsamt in ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu wechseln, ist ja unter dem Namen „Drehtür-Effekt“ allgemein gängige Praxis, wenn auch zu Recht immer kritisch beäugt.
Denn in vielen Fällen werden da anschließend Kontakte und staatsapparatsinterne Kenntnisse – hoch vergütet – zum Vorteil und Nutzen der betreffenden Unternehmen eingesetzt, statt dass sie der Demokratie und dem Gemeinwohl zugute kommen.
Anne Brorhilker – 2021 vom Medienunternehmen Bloomberg zu einer der 50 einflussreichsten Personen im Finanzsektor gewählt – zeigt uns mit Bravour, dass es auch anders geht.
Zu ihrer Entscheidung, ihren Werten und Zielen treu zu bleiben, aus dem Beamtenverhältnis auszuscheiden (was auch den Verzicht auf hohe Pensionsansprüche beinhaltet) und künftig ihr Wissen & Engagement in der Bürgerbewegung Finanzwende e. V. einzubringen, sei ihr auch an dieser Stelle Respekt gezollt und viel Erfolg gewünscht!
Das Panorama authentisch-mutiger Menschen, insbesondere aber auch weiblicher Vorbilder, ist um eine Frau reicher geworden.
PS.: Ihren Berechnungen und Schätzungen nach sind bis zum heutigen Tag ca. 12 Mrd. Euro aus illegalen Cum-Ex-Geschäften und noch einmal ca. 30 Mrd. Euro aus ebenfalls strafbaren Cum-Cum-Geschäften nicht vom Staat zurückgeholt worden.
Warum wurden 2022 und 2023 rund die Hälfte der Gelder im Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung nicht abgerufen – immerhin fast 30 Mrd. Euro? Die Analyse des unabhängigen Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft wirft drängende Fragen auf. Auch zur Bedeutung der „BNE-Multis“ für das Erreichen der KTF-Ziele.
Das Sondervermögen „KTF“ soll bekanntlich einen „zentralen Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands“ leisten. Denn: Bis 2045 wollen wir klimaneutral sein (s. auch Nationale Klimaschutzinitiative).
Und auch nach dem einschneidenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts von November 2023 steht hier bis 2027 noch ein üppiger Etat zur Verfügung, um in verschiedensten Bereichen Projektimpulse und Investitionen auszulösen sowie z. B. konkrete Technologien zu fördern oder weiterzuentwickeln (Postenübersicht zum KTF v. 21.12.23).
War da nicht zu erwarten, dass diese Mittel mit zunehmender Dringlichkeit solcher Projekte und Investitionen jedes Jahr bis auf den letzten Cent abgerufen werden? Von wegen, sagte die Klima-Allianz Deutschland schon vor drei Monaten, detailliert aufgedröselt in ihrem Hintergrundpapier 04/2024 – aber merkwürdigerweise sind dieser Feststellung bisher kein kollektiver Aufschrei und schon gar keine offizielle Reflexion gefolgt.