
Ja – genau das spiegeln die markigen Statements und vollmundigen Wahlversprechen der konservativen Kandidat*innen zur vorgezogenen Bundestagswahl morgen wider: den Widerstand „gegen die Ideen der Aufklärung und gegen die Prinzipien von Vernunft“ – sowie gegen zukunftsgerichtet-kritische Alternativkonzepte zur „vorgegebenen Verteilung von Macht und Reichtum“ (ibid.).
Bekannte Beispiele aus der Vielzahl einfallslos-abgedroschener bis zynischer konservativer Worthülsen:
- „Asylstopp“ – als würden mit einem einzigen Federstrich die weltweiten Ursachen politischer Verfolgung verschwinden, deren Betroffenen Deutschland (auch aus leidvoller eigener Erfahrung) per Verfassung Schutz garantiert (Art. 16a Abs. 1 GG).
- „Marktwirtschaftliche Instrumente erreichen beim Klimaschutz viel mehr als reine Regulierung und reine Bevormundung der Bevölkerung“ – als könnten ausgerechnet gewinnorientierte kapitalistische Marktmechanismen die inspirierenden Visionen eines veränderten Lebens-, Produktions- und Konsumbewusstseins vermitteln, die für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands entscheidend sind.
- „Gender-Wahn in deutschen Medien“ oder „Mit jeder ge-gender-ten Nachrichtensendung gehen ein paar hundert Stimmen mehr“ zu der einzigen völkisch-nationalistischen und rassistischen Partei im deutschen Bundestag – als wäre der öffentliche Einsatz für ein gerechtes Wertschätzen und Berücksichtigen ALLER Geschlechter, eben nicht nur des männlichen, der sofortige Auslöser für den Untergang der Republik.
Auch die neue mexikanische Präsidentin Dr. Claudia Sheinbaum kennt solche und ähnliche Sprüche und hat dieses Verhalten deshalb zu Recht gestern in dem Stoßseufzer zusammengefasst:
„Hay mucha hipocresía en el conservadurismo.“ – auf deutsch: „Es gibt viel Heuchelei im Konservatismus.“
Dafür aber darf es auf den deutschen Wahlzetteln morgen keine Kreuze geben.



