Wer wird von der digitalen Trans-formation profitieren?

Sie denken, Bits und Bytes haben kein Geschlecht? Sie glauben, in den Fächern Mathematik und Informatik spielt es keine Rolle, ob Ihr Schulkind ein Mädchen oder ein Junge ist? Dann werden Sie die folgenden Zeilen mächtig überraschen …

Die Versprechungen sind mannigfaltig: Arbeitserleichterung in Beruf und Haushalt, Beschleunigung von Datenflüssen, Kostenersparnisse in allen Unternehmen und Unternehmensbereichen u.v.m.

Hoffnungsschimmer
Markus Grolik: Hoffnungsschimmer (27.03.2015)

Und weil die technischen Neuerungen so verlockend und die zu erwartenden Profite so gewaltig sind, ist „Die Digitalisierung“ nicht aufzuhalten.

Riesengroß also die Versuchung, auf dem Weg in die „neue“ Zeit trotz des UN-Nachhaltigkeitsziels #5 schnell über ein „altes“ Thema hinwegzuspringen: Die digitale Transformation droht, die ungerechtfertigten Einkommens-Missverhältnisse zwischen Frauen und Männern (Gender Pay Gap und Gender Pension Gap) – in Algorithmen verborgen – für die Ewigkeit festzuschreiben.

Ein Blick auf Zahlen und Fakten:

  • Schon mit 15 Jahren sieht sich ein Viertel weniger Mädchen als Jungen später beruflich in den so genannten MINT*-Arbeitsfeldern – obwohl das Interesse in diesen Schulfächern bei beiden Gruppen bis etwa zur 6. Klasse nahezu gleich ist.¹
  • An den Universitäten finden sich in den Bereichen Informatik, Informationstechnik im Maschinenwesen und Innovation in Information and Communication Technology durchschnittlich 85% Männer mit Bachelor- und Masterabschlüssen und nur rund 15% Frauen.²
  • Gerade aber in diesen Bereichen bzw. in allen MINT*-Arbeitsfeldern werden jetzt schon, aber vor allem in Zukunft die höchsten Gehälter bezahlt werden (mit Auswirkungen bis zur Höhe der späteren Rente).

Das ist eindeutig zu alarmierend, um es als „Gedöns“ abzutun!

Umso mehr, als es hierfür keine so gern angeführten biologischen Ursachen gibt, sondern die „Einstellungen, Fähigkeiten und Interessen zwischen den Geschlechtern sozialisations- und kulturbedingt sind – und somit auch veränderbar“.³

Volle Kraft voraus also in Sachen Veränderung. Und wenn Sie dabei Unterstützung in Ihrem beruflichen und/oder persönlichen Umfeld brauchen: Buchen Sie einfach meine Workshopangebote.

Titel_Praesi_Digit-u.-Gender


* MINT: M(athematik), I(nformatik), N(aturwissenschaft), T(echnik)

1,2 – Quelle: 1. OECD-Bildungsbericht mit Fokus auf den Geschlechtern, 2015
3 – Quelle: Warum (nicht) MINT? Was beeinflusst die Ausbildungs- und Berufswahlentscheidung junger Menschen? Studie des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung im Auftrag des Umweltbundesamts, 2018

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